Stuttgart digital machen. Ganz so einfach, wie sich das anhört, ist es nicht. Obwohl unsere Landeshauptstadt in Sachen Digitalisierung den dritten Platz auf dem bitkom-Index belegt, liegen wir weltweit ganz weit hinten. Als Beispiel: In Estland – dem aktuellen Vorreiter – funktioniert bis auf Heirat, Scheidung und Immobilienkauf alles digital. Eine Smart City ist also möglich. Nur, wie kommen wir dahin?
Es liegt nicht daran, dass wir nicht die richtigen Technologien besitzen. “Eine Stadt wird nicht durch ihre Technik, sondern durch ihre Einwohner digital”, so der Bürgermeister Mihhail Kõlvart aus Estlands Hauptstadt Tallinn. Aha. Also, den ersten Schritt für das Engagement der Einwohner haben wir schon mal geschafft: Stuttgart hat ein eGovernment und ein Bürgerbeteiligungsportal – und damit auch die Grundvoraussetzungen für eine Digitalisierung der Stadt. Das Problem ist eher, dass zu wenige diese Services nutzen. Das liegt zum einen daran, dass viele diese Angebote gar nicht kennen. Zum anderen, dass sie durch die DSGVO zu viel Angst und zu wenig Vertrauen in Datentransfer bei den Behördengängen haben. Die Stadt will diese Probleme bald durch 98 neue Expertenstellen lösen, die uns auf ein digitaleres Leben vorbereiten sollen. Aber wie kann man jemanden analog von Digitalisierung überzeugen?
Gar nicht. Was wir wirklich brauchen, ist eine übergeordnete Instanz, die alle Bereiche Stuttgarts vernetzt. Der die Leute vertrauen, weil sie das System schon von früher kennen und wissen, dass es funktioniert.
Unsere Vision ist deshalb, ein Stadtportal zu entwickeln, das immer weiter wächst. Wir wollen es möglich machen, dass unsere User z.B. nicht nur ihr Lieblings-Fitnessstudio bei uns finden, sondern auch gleich Mitglied werden oder Kurse buchen können. So werden nicht nur wir, sondern auch Stuttgart immer digitaler. Und weil unsere Idee auch immer bedeutender werden wird, bringen wir auch irgendwann das eGovernment auf unsere Plattform. Und damit auch die Digitalisierung nach Stuttgart.